Arbeitsergebnisse 2012:

Hamburg, den 21. Dezember 2012 

Der Arbeitskreis "Politik in Hamburg zur Energiewende" zieht Bilanz:

Jahresrückblick 2012 und Ausblick auf das Jahr 2013
AK Energiewende - Rückblick 2012 und Aus[...]
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1. Dez. 2012 SPD-Landesparteitag in Hamburg: Antrag "Öffnung der Fernwärmenetze in Hamburg"
Er wurde auf Initiative des Arbeitskreises einstimmig von der Kreisdelegiertenversammlung der SPD in Hamburg-Eimsbüttel beschlossen und steht nun auf der Landesebene zur Diskussion.
Öffnung_Wärmenetze_HH_121201_lpt_antrags[...]
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Am 28. Nov. 2012 diskutierten 25 Teilnehmer mit Ralf Conrads (Projektleiter bei der EWE AG aus Oldenburg) über das Thema:

Einsparanreize und Lastverschiebungspotentiale flexibler Stromtarife und transparenter Verbrauchsabrechnung – Ergebnisse des Projektes etelligence der EWE AG in Oldenburg

Es ging in diesem Projekt mit Haushaltskunden um die folgenden Schwerpunkte:

-        Praxistest und Vergleich intelligenter Stromzähler mit Kommunikations-Gateway zur zentralen Verbrauchsabrechnung,

-        Persönliche Feedbacksysteme (iPod-App, Web-Portal und Monatsrechnung)

-        Angewandte Verhaltensforschung mit unterschiedlichen Anreiztarifen:

a)      Mengentarif mit Einspar-Bonus (80%-Schwelle) und

b)      Eventtarif mit Anreizsignalen, um Last zu verschieben (Malus) oder einzuschalten (Bonus), die Signale sollten die schwankende Windstromerzeugung simulieren,

-        Erstaunliche Ergebnisse der Feldtests.

Die Ergebnisse in Kurzform:

 

Die neue Zählergeneration („SmartMeter“) und die ebenfalls notwendige Kommunikationstechnik muss noch in weiteren Praxistests und Pilotprojekten robuster und weniger service-intensiv optimiert werden. Das ist jedoch ein ganz normaler Reifeprozess innovativer Technologien.

 

Neben der Evaluierung und dem Praxistest der neuen Technik stand im etelligence-Projekt auch die Verhaltensweisen und Reaktionsmuster der 650 teilnehmenden Haushalte im Fokus. Man hat über verschiedene Tarife und Tarifspreizungen (also Preisdifferenzen) erforscht, ab wann die Kunden signifikant anfangen, Strom einzusparen bzw. Verbrauchszeiten zu verschieben im Sinne eines Last Managements.

 

Voraussetzung dafür ist eine Echtzeit-Verbrauchs-Anzeige, idealerweise auf einem sehr einfach zu benutzenden Endgerät oder Display, das keinerlei Startzeiten benötigt. Also vorzugsweise ein Smartphone oder zumindest ein gut ablesbares Zählerdisplay an gut zugänglicher Stelle (z.B. durch eine abgesetzte Konsole wie bei modernen Zentralheizungen). Der im Projekt verwendete und zur Verfügung gestellte iPod war sicherlich das Optimum bezogen auf den heutigen Stand der Technik.

 

Um spürbare Lastverschiebungsreaktionen zu erhalten, waren im Feldtest starke Preisspreizungen erforderlich, die dann zu einer über die Projektdauer gemittelten Einsparung von immerhin 11% führten. Das ist ein erstaunliches und positives Ergebnis, das sich durch begleitende Energieberatung und Einspartipps sowie Optimierungen bei der Tarif- und Feedback-Gestaltung noch weiter erhöhen liesse.


Eher ernüchternd waren dagegen die Ergebnisse bei der Zielsetzung „Zeitliche Lastverschiebung“. Der Hauptgrund: Menschen reagieren unterschiedlich auf Bonus- und Malus-Anreize. Die Folge war, dass unter dem Strich mehr verbraucht wurde als ohne den Eventtarif. Dieser Effekt muss weiter erforscht werden, da er möglicherweise mit der extrem hohen Tarifspreizung im Design des Feldtests zusammenhängt.

 

Aber auch technische Gründe schränken den Spielraum ein: Moderne Kühlgeräte sind so hocheffizient, daß eine Einbeziehung in das Lastmanagement ihren Wirkungsgrad deutlich verschlechtert. Last Management darf aber nicht zu erheblichem Mehrverbrauch führen. Und bei Waschmaschinen ist nicht jede Füllung dafür geeignet, längere Zeit im Nassen zu liegen.

 

An die Politik richtet der Projektträger die Anregung, daß

-        In der Markt-Einführungsphase die einmaligen Technikkosten ko-finanziert werden sollten,

-        Die Preisspreizungen bei den flexiblen Stromtarifen genügend groß sein müssen (Also ggf. Nachbesserung der entsprechenden gesetzlichen Vorgaben, die seit 2011 gelten),

-        Das Thema „Speicher hinter dem Zähler“ noch stärker betrachtet und gesetzlich gefördert werden muss (ebenso der Eigenverbrauch),

 

Der Arbeitskreis ergänzt: SmartMetering macht nur Sinn in Verbindung mit

-        einfach zu bedienenden Echtzeit-Verbrauchsanzeigen,

-        attraktiv gestalteten Tarifen und ausreichenden Einsparanreizen und

-        einer umfassenden Energieberatung mit regelmäßigen Optimierungs-Tipps.

 

Mehr über das Projekt finden Sie hier: Web Site...

 

Die Vortragsfolien von Ralf Conrads finden Sie hier:

Vortrag von Ralf Conrads am 28.11.2012
2012-11-28_eTelligence.pdf
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24. Nov. 2012   SPD-Parteikonvent in Berlin 

Im umfangreichen Antragsbuch finden sich zum Thema Energiewende zwei Anträge, die vom Hamburger Arbeitskreis "Politik zur Energiewende in Hamburg" inhaltlich erarbeitet wurden und erfolgreich in die SPD-Gliederungsebenen eingebracht wurden:

Antrag Nr.So 4: "Die Energiewende braucht Kapazitätsmechanismen"
So4_20121112_antragsbuch_konvent-data.pd[...]
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Antrag Nr.So 5: "Wind- und Solarstromerzeugung: Überschüsse speichern und in die Energieversorgung integrieren"
So5_20121112_antragsbuch_konvent-data.pd[...]
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Die AK-Teilnehmer bringen sich aktiv ein - Ein Beitrag von Günter Dolezal, Hamburg:
Diskussionsbeitrag_GünterDolezal_Nov.201[...]
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Die AK-Teilnehmer bringen sich aktiv ein - Notizen der HAW-Podiumsdiskussion vom 12. Nov. 2012 von Francois Mielke, Hamburg
Gesprächsauszüge der Podiumsdiskussion H[...]
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am 30. Okt. 2012 diskutierten 22 Teilnehmer aus der Metropolregion Hamburg mit Peter
Lindlahr (hySolutions GmbH) und Frank Bomke (Vattenfall Distribution) das Thema:


"Elektromobilität in der Metropolregion Hamburg"


In zwei sehr informativen Einführungsvorträgen wurde von den beiden
verantwortlichen Projektleitern für die Themenbereiche Standardisierungsaktivitäten,
Lade- und Abrechnungs-Infrastruktur (Frank Bomke) und Förderprojekte,
politische Rahmenbedingungen und energiepolitische Zielsetzungen (Peter
Lindlahr) eindrucksvoll die äußerst dynamische Entwicklung in diesen Bereichen
dargestellt. Hamburg hat im Gegensatz zu Berlin von Anfang an die politische
Vorgabe gemacht für die Schaffung einer diskriminierungsfreien Infrastruktur,
bei der Vattenfall als Netz- und Abrechnungs-Dienstleister auftritt, nicht aber
vorrangig als Ladestromverkäufer. Dies öffnet den Markt für Innovationen, zum
Beispiel für neue, intelligente Mobilitätskonzepte und für weitere CarSharing-Anbieter,
und senkt die Schwelle für die Inanspruchnahme der öffentlichen
Ladeinfrastruktur.

 

Die Konsequenz: Auf Hamburger Stadtgebiet fahren inzwischen rund 350
Elektro-PKW und kleine Lieferfahrzeuge, davon allein 60 im Fuhrpark der
öffentlichen Verwaltung. In den nächsten Monaten soll diese Anzahl im Rahmen
der zweiten Förderperiode (2012 – 2015) auf 1.000 wachsen. 200 Ladepunkte,
davon je die Hälfte auf öffentlichen Straßen und auf Betriebsgeländen, bieten
die dazu notwendige Infrastruktur, die sukzessive weiter ausgebaut werden wird.
Parallel dazu werden neue Ladekonzepte wie Schnellladung und induktives Laden in
der Praxis erprobt. Gemeinsam mit der Hochbahn werden an wichtigen
U-Bahn-Stationen neue Mobilitätsangebote auf Basis von Elektrofahrzeugen
eingerichtet werden. Der große Erfolg des „Stadtrads“ ist hierfür wegweisend.



 

Und es werden gemeinsam mit der Wohnungswirtschaft innovative Konzepte für
die Planung von urbanen Wohnquartieren erarbeitet und umgesetzt werden, die
insbesondere innovative Mobilitätskonzepte von Anfang unterstützen und
integrieren. Zukünftig können die Baubehörden und die Bezirksfraktionen in
Hamburger Bebauungsplänen aktiv Einfluss nehmen z.B. auf die Unterstützung von neuen
Mobilitätskonzepten, von CarSharing-Angeboten für die Anwohnerschaft und auf
die Schaffung von Ladepunkten. Dies beginnt bereits beim Verkauf von
städtischem Grund und Boden mit entsprechend gestalteten
Ausschreibungsbedingungen und Auflagen.

 

Wissenschaftlich begleitet werden sämtliche geförderten Projektvorhaben
durch die Forschungsaufträge an die TU Harburg und die HSBA. Dadurch werden die
in den vielen unterschiedlichen Praxis-Projekten gesammelten Erfahrungen
dokumentiert, systematisch ausgewertet und für zukünftige Entwicklungen und
Entscheidungen aufbereitet und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

 

Die Metropolregion Hamburg ist mit diesem ganzheitlichen Ansatz beim Thema
„Elektromobilität“ ganz weit vorne. Die Gründe liegen vor allem in folgenden Bereichen:

 

- Sehr engagierte, kooperative und innovative Projektleitungen bei der Stadt
und bei Vattenfall;

- Ausreichende Förderquoten für die Fahrzeugbeschaffung und Projektvorhaben;

- Klare und zielführende politische Rahmensetzungen durch den Hamburger Senat.

 

Positive Folgeeffekte dieser erfolgreichen Strategie: 

 

1. Der Beitrag zur Luftreinhaltung im Innenstadt-nahen Bereich steigt mit jedem
Elektro-Fahrzeug;

 

2. Es entstehen neue Arbeitsplätze in der Region durch die innovativen Mobilitätskonzepte, durch die Verstärkung der Forschungsförderung, durch die Ansiedlung von Industriebetrieben für die Komponentenfertigung bis hin zu Anbietern von
Elektrofahrzeugen.


Weitere Informationen: http://www.elektromobilitaethamburg.de/

Am 18. Sep. 2012 diskutierten 25 Teilnehmer aus der Metropolregion Hamburg das Thema: "Welche Art von Kapazitätsmechanismen brauchen wir für eine erfolgreiche Energiewende?"

 

Hintergrund: Für neue flexibel steuerbare Gas-Kraftwerke, Lastmanagement in der stromintensiven Industrie und große Langzeit-Speicherkapazitäten fehlen heute verlässliche Rahmenbedingungen für die zu treffenden Investitionsentscheidungen. Gleichzeitig nehmen die Abschaltungen von PV- und Windstromanlagen exponentiell zu. Die heute noch vorhandenen Reservekapazitäten werden mittelfristig (um das Jahr 2020 herum) nicht mehr ausreichen bzw. nicht mehr verfügbar sein, so daß heute die politische Diskussion beginnen muß, wie ausreichend Kapazitäten ab 2020 sichergestellt werden können. Es geht dabei um nichts weniger als die Versorgungssicherheit im deutschen Stromnetz.

 

Dipl.-Wirt.-Ing. Lukas Schuffelen von der renommierten Bertaungsfirma  BET aus Aachen referierte sehr eindrücklich die Problemlage und die möglichen Lösungsansätze.

 

Eine von BET und anderen Beratungsfirmen untersuchte mögliche und sinnvolle Lösung ist ein erweitertes Strommarkt-Design, wie es seit einiger Zeit in der Wissenschaft und Fachwelt diskutiert und erforscht wird und jetzt dringend in die breite politische Diskussion zur Ausgestaltung der zukünftigen Rahmenbedingungen gelangen muss. Grundgedanke dabei ist, daß nicht mehr nur die tatsächliche Stromproduktion vergütet wird, sondern auch die Bereitstellung von Kapazität.

 

Der Lösungsansatz könnte mit dem folgenden Motto zusammengefasst werden:

 

"Versorgungssicherheit muß eine handelbares Gut werden."

 

Aufgrund der sehr langen Vorlauf- und Amortisationszeiten ergeben sich aber eine Reihe von Ausgestaltungsproblemen, die dazu führen können, daß jede Planung nicht nur zu suboptimalen Ergebnissen führt, sondern sogar das Hauptziel "Versorgungssicherheit" nur unzureichend erfüllt wird.

 

Aus dem Teilnehmerkreis wurden daher auch andere Lösungsansätze vorgeschlagen und diskutiert:

 

Der erste geht von der Prämisse aus, daß für die Sicherstellung von ausreichend Reservekapazität der Staat verantwortlich sein sollte, da das öffentliche Gut "Versorgungssicherheit" nicht einem wie auch immer gestalteten Markt überlassen werden sollte. 

 

Ein zweiter, möglicherweise ergänzender Lösungsansatz aus dem Kreis der Teilnehmer schlägt vor, daß jeder Strom-Erzeuger, der ins Netz  einspeist, einschließlich der PV- und Wind-Stromerzeuger, nur 80 oder 90% der Maximalleistung im Normalbetrieb ins Netz einspeisen soll und die restlichen 10 oder 20% als flexible Zuschalt-Kapazität bereithält, fernsteuerbar durch die Netzbetreiber. In einer zweiten Stufe könnten lokale Stromspeicher die Kapazitätsreserve am Ort der Erzeugung noch weiter erhöhen.

 

Und sicherlich ist das Thema "Lastmanagement" in der Metall-, Zement- und chemischen Industrie dringend anzugehen in einer Weise, die nicht nur zu Mitnahmeeffekten führt, sondern eine echte Kapazitätsbereitstellung bewirkt. Hier sind durch die jüngsten EEG-Umlagebefreiungen leichtfertig entsprechende Anreizpotentiale ohne Not verschenkt worden. Bis zur Liberalisierung des Strommarktes 1998 war dies in bilateralen Verträgen zwischen stromintensiver Industrie und den jeweiligen Stromlieferanten wirtschaftlicher Alltag.

 

Dieser letzte Vorschlag wäre sowohl technisch und auch regulatorisch sehr einfach und schnell umsetzbar, da im EnWG bereits heute eine Verordnungsermächtigung für die Bundesregierung enthalten ist, um Kapazitätsmechanismen einzuführen. Es bedarf dazu keines Parlamentsbeschlusses. Und die betroffenen Industrien haben in der Regel bereits einen großen Teil der technischen Vorrausetzungen geschaffen.

 

Wohl aber sollte dringend eine öffentliche Debatte geführt werden über alle Lösungsansätze. Und zwar jetzt, nicht erst im Jahre 2020.

 

Und parallel ist vor allem das Problem genauer zu evaluieren:

Der Arbeitskreis regt an, die Bundesnetzagentur formal zu beauftragen, ergänzend zur regelmäßigen Fortschreibung der Netzentwicklungsplanung auch regelmäßig eine regionale Planung der erforderlichen Mindestkapazitäten gemeinsam mit den Übertragungsnetzbetreibern zu erarbeiten. Hierzu sollte das 2011 in Kraft getretene NABEG und das Aufgabenspektrum der BNetzAg entsprechend angepasst werden.

 

Studien zum Thema "Kapazitätsmärkte" / "Strategische Reserve":

- AGORA Energiewende
-
Podiumsdiskussion 24.8.2012

- ATKEARNY

- BET

- EWI

- GermanWatch

- LBD

- UBA



Am 21. August diskutierten 28 Teilnehmer aus dem Hamburger Stadtgebiet und Umland das Thema "Welche Stromspeicher benötigen wir für die Energiewende zukünftig?". Dabei zeigte sich: Die Stromerzeugung wird zukünftig zu einem immer größeren Anteil aus erneuerbaren Quellen stammen. Weil die Einspeiseleistung von Wind- und Sonnenstrom aber schwankt, müssen wir das Energiesystem (und die Energiemärkte) so umgestalten, dass dies sich beim Verbraucher nicht negativ auswirkt. Dafür braucht es neben dem Netzausbau, dem Ausbau von Erzeugungs- und Lastmanagement vor allem eines: Enorme Speicherkapazitäten im Wochen- und Monatsbereich. Den letzten drei Bausteinen ist gemeinsam, daß sie positive bzw. negative Regelleistung für den jeweiligen Stromnetzbetreiber zur Verfügung stellen, um die oben beschriebenen Einspeiseschwankungen auszugleichen.

 

Ohne Speicherung müssen derzeit bei Starkwind Windenergieanlagen abgeregelt werden. Beispielsweise wurden im Jahr 2010 dafür allein in Schleswig-Holstein rund 18 Mio. € Entschädigungen an die Windparkbetreiber gezahlt und gleichzeitig an anderer Stelle fossiles CO2 verbrannt oder aber ein zweites Mal die EEG-Umlage abgerechnet. Vom volkswirtschaftlichen und ökonomischen Standpunkt aus wäre eine intelligente Nutzung durch Speicherung und Wiederbereitstellung die bessere Lösung. Dazu benötigt es geeignete Speicherkonzepte und viel Speicherkapazität mit unterschiedlichen Eigenschaften.

 

Im weiteren Verlauf der Veranstaltung wurde das Thema "Langzeitspeicher auf Basis Power-to-Gas" diskutiert. Die dabei stattfindende Wandlung übeschüssigen EE-Stroms in Wasserstoffgas und optional anschliessend in "erneuerbares Methan", daß chemisch kompatibel zu Erdgas ist, ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Stromversorgung aus erneuerbaren Energien. Das Potential von erneuerbaren Energien kann damit voll ausgeschöpft werden. Gleichzeitig können die CO2-Emissionen damit weiter gesenkt werden.

 

Die Teilnehmer stellten auch fest, daß es für die Erlangung der Marktreife von
Power-to-Gas auch notwendig ist, frühzeitig passende Marktmodelle zu etablieren, um es z.B. für Windparkbetreiber und Langfrist-Speicherbetreiber attraktiv zu machen, die Windkraft-Anlage nicht abzuschalten (zu lassen), sondern stattdessen die Energie an einen Speicherbetreiber zu liefern. Das soll in einer weiteren Veranstaltung untersucht werden. Ebenso gilt es, die anderen technisch verfügbaren oder denkbaren Speicheralternativen noch genauer zu betrachten. Schließlich ist für die Hamburger Ebene der Vorschlag gemacht worden, sich ehrgeizige Ziele in einem "Hamburger Speicherprogramm 2015 - 2025 - 2035" zu setzen.

 

Vorträge vom 21.8.2012: 

"Wofür brauchen wir Stomspeicher ?"
21.8.2012 - AK Politik in Hamburg zur En[...]
PDF-Dokument [2.1 MB]
"Das Power-to-Gas-Konzept von SolarFuel"
hamburg_21_8_2012_2.pdf
PDF-Dokument [1.6 MB]

 

Beschreibung des Konzepts:

2012_SolarFuel_Broschuere.pdf
PDF-Dokument [1.8 MB]

 

Weiterführende Informationen und Links:

1. Wissenschaftlicher Dienst des Deutschen Bundestag: Stichwort Power-to-gas

2. Informative DB Research-Potentialstudie "Moderne Stromspeicher"

3. DENA - Strategie-Plattform zu Power-to-Gas

4. Audi e-gas-Projekt

5. Projektbeispiel Hybridkraftwerk mit H2-Elektrolyse und H2-Speicher: ENERTRAG

6. Beispiel für Lastmanagement-Dienstleistungen für stromintensive Industrie

7. Smart Grids: Last- und zeitabhängige Tarife mit SmartMeter: www.etelligence.de

8. DENA - Konferenz zu Power-to-Gas im Juni 2012

9. BNetzAgentur - Konferenz zu Power-to-Gas im Nov. 2011

21. August 2012 - Antrag "Hamburger Energiewende beschleunigen"
Die SPD Eimsbüttel-Nord hat einen Antrag, der im AK "Politik zur Energiewende in Hamburg" erarbeitet wurde, beschlossen.

Ziele: Öffnung Fernwärmenetze, mehr Wettbewerb, niedrigere Preise
SPD-EimsbNord-Blickpunkt-09-2012-Seiten [...]
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13. August 2012  -  Antrag "Hamburger Energiewende beschleunigen" 


Die SPD Schnelsen hat einen Antrag, der im AK "Politik zur Energiewende in Hamburg" erarbeitet wurde, beschlossen.


Am 19. Juni diskutierten 25 Teilnehmer aus dem Hamburger Stadtgebiet mit Frau

 Dr. Monika Schaal, Mitglied der SPD-Fraktion der Hamburger Bürgerschaft das Thema "Hamburg schafft die Energiewende". Ihr Einführungsvortrag erläuterte die beiden Bausteine "Strategische Beteiligung der Stadt an den drei Energienetzen" und "Energiepolitische Verständigung mit den Versorgungsunternehmen". Einige wichtige Ergebnisse der anschliessenden Diskussion seien als  Beispiele hier genannt:

 

1. "Hamburg schafft (den Einstieg in) die Energiewende" wäre die korrekte Bezeichnung! Leider werden in der medialen Darstellung die Verhandlungsergebnisse ein wenig übertrieben. Das tut der Sache nicht wirklich gut und erweckt den Eindruck, daß die Energiewende in Hamburg damit erledigt ist und wir uns nun anderen Themen zuwenden können. Dies ist mitnichten der Fall! Die Energiewende wird uns in den nächsten 2 Generationen noch intensiv beschäftigen. Das Senatskonzept ist ein erster Einstieg, mehr nicht.

 

2. "Plan B?": Wenn der Volksentscheid oder die Konzesionsvergabe nicht im Sinne der unterschriebenen Verträge ausfallen, werden diese rückabgewickelt. Es gibt (offiziell) keine Vorkehrungen für diesen Fall. Dies führte zu großem Erstaunen bei vielen Teilnehmern am 19. Juni.

 

3. "Vattenfall Management & Unternehmenspolitik": Die Bürger der Stadt Hamburg haben ein feines Gespür für die Diskrepanz zwischen „grünen" Aussagen in Unternehmens-Informationen und Kundenmagazinen und dem praktischen Handeln und Verhandeln des Unternehmens und dem gerichtlichen Umgang mit der Stadt Hamburg, also der Bevölkerung als Bürgergemeinschaft. Es fehlt an fundamentalen Basics in der Authentizität. Offizielle Unternehmenskommunikation und praktisches Handeln passen einfach nicht zusammen. Es drängt sich die Frage auf, ob mit diesem industriellen Partner der Senat die Hamburger Energiewende tatsächlich schaffen wird.

 

4. Die zweite wichtige Säule der Energiewende "Energieeffizienz und Energieeinsparung" wird noch viel zu wenig mit politischen Entscheidungen und gesellschaftlichem Handeln umgesetzt: Hier setzt der Zusatzantrag der SPD-Bürgerschaftsfraktion vom 18. April 2012 an und schafft wichtige weitere Aktionspfade, die aus Sicht der Teilnehmer immerhin ein Anfang eines noch langen Weges sind. 

 

Am 29.5.2012 diskutierten 26 Teilnehmer im Bürgerhaus Niendorf intensiv und engagiert über das Rekommunalisierungs-Konzept für die drei Hamburger Energienetze. Manfred Braasch, Vertrauensmann der Initiative „Unser Hamburg – Unser Netz", gestaltete den Einführungsvortrag und gab zu allen Fragen entsprechende Erläuterungen. Dabei wurden die folgenden Ergebnisse erarbeitet:

 

1. Die Klimaschutzziele des Vorgänger-Senats (CO2-Reduzierung minus 40% bis 2020) sind durch die 25,1% - Senatskonzeption und die von ihm favorisierten EVU-Konzessions- und Kooperationspartner nicht zu erreichen auf der Basis der vorliegenden Kooperations- und Konsortialverträge.

 

2. Die 100%-Initiative ist davon überzeugt, daß die ehrgeizigen Ziele der Energiewende und des Klimaschutzes nur mit einem eigenen neuen Stadtwerk oder aber zumindest einem neuen industriellen Versorgungs-Partner, der nicht Vattenfall heißt, zu erreichen sind.

 

3. Die Teilnehmer des Arbeitskreises empfehlen die Fortsetzung der Gespräche zwischen der 100%-Initiative und den betroffenen Arbeitnehmervertretern und Gewerkschaftsvertretern. Eine offene Diskussion über die beiden alternativen Wege hat hier bisher noch nicht stattgefunden.

 

4. Das Argument der Schuldenbremse ist genauso wenig anwendbar wie bei der 25,1%- Alternative. Die Finanzierungsmodelle für eine 100%-Übernahme sind ausführlich in den Gutachten von LBD sowie Rödl & Partner beschrieben.

 

5. Aufgrund der besonderen Bedeutung der Fernwärme in Hamburg besteht hier das größte Potential und der größte Mehrwert des Konzeptes der 100%-Alternative gegenüber der 25,1%-Senatskonzeption.

 

6. Ebenfalls bedeutende Mehrwertfunktionen ergeben sich bei der 100%-Alternative aus der stärkeren Förderung und Intensivierung von Anreizen zur Energieeinsparung (flexible Anreiz-Tarife, intelligente Zähler, Lastverschiebung und –fernsteuerung, Verbraucherberatung, stärkere Einbeziehung der Hamburger Industrie bei innovativen Wärme- und Kältekonzepten, u.a.)

 

7. Die Initiative strebt mit der Rekommunalisierung auch die Netzintegration aller drei Energienetze an, die eine Vorrausetzung für das Gelingen der Energiewende ist, wenn mehr als 50% des Stroms aus Wind und Sonne erzeugt werden wird (ab ca. 2035), da die dann entstehenden Schwankungen nicht mehr alleine mit schnell regelbaren Gas-, Kohle- und GuD-Kraftwerken („Regelleistung") abgefangen werden können, sondern zusätzlich große chemische Energiespeicher erschlossen werden müssen. Hierfür ist das deutsche Erdgasnetz die einzige realistische Option, daher die wesentlich ambitionierteren Vorhaben zu „Power-to-Gas" der 100%-Initiative.

 

Am 24.4.2012 diskutierten 28 Teilnehmer im Bürgerhaus Niendorf über die Zukunft der drei Hamburger Energienetze und die geplanten Kooperationsverträge der Stadt Hamburg mit den EVU´s. Darin sind auch energiepolitische Maßnahmen und Investitionsvorhaben enthalten, die es Hamburg ermöglichen sollen, einen schnellen Einstieg in das Zukunftsprojekt „Energiewende in Hamburg" zu realisieren.

 

Der größte Hebel für die Hamburger Energiewende liegt in der Öffnung der vorhandenen Fernwärme-Netze für dezentrale Einspeiser und durchleitende Dritte. Hier werden leider kaum Fortschritte erreicht. Der Arbeitskreis fordert hier Nachbesserungen.

 

Für das Gelingen der gesamtgesellschaftlichen Jahrhundertaufgabe „Energiewende" ist es notwendig, den transparenten, partizipativen Bürgerdialog zukünftig z.B. im Rahmen eines „Hamburger Bürgerforum Energiewende" zu führen. Sinngemäß findet sich dies im Zusatzantrag vom 18.4.2012 der Bürgerschaft unter dem Stichwort „Verstärkte Einbindung der Öffentlichkeit bei der Umsetzung der Energiewende". Der Arbeitskreis bietet hierfür seine aktive Unterstützung an und stellt dafür seine Plattform zur Verfügung.

 

Der Arbeitskreis strebt darüber hinaus eine aktive Rolle im neuen „Energiebeirat der Stadt Hamburg" an.

 

Für zukünftige Entscheidungen dieser Tragweite mahnt der Arbeitskreis eine intensive öffentliche und vor allem transparente Beteiligung aller demokratischen Kräfte und Interessengruppen und des gesamten Sachverstands in der Hansestadt an.

 

Weiterhin wurde in der Diskussion deutlich, daß ein übergeordneter „Masterplan Energiewende für Hamburg" überfällig ist, um die weitere Ausgestaltung der Energiewende an den selbst gesetzten Zielen auszurichten. Notwendig ist ein verbindliches Gesamtkonzept mit messbaren Zielen, überprüfbaren Strategien und verbindlichen Maßnahmen.